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Erschienen am: 07.09.2022

Abgabe der Topographischen Uraufnahmeblätter an Hauptstaatsarchiv München

Historischer Kartenschatz wechselte am 24. August 2022 den Aufbewahrungsort

Topographisches Uraufnahmeblatt aus dem Jahr 1891. Zu sehen ist das Wettersteingebirge (Ausschnitt)

Die Topographischen Uraufnahmeblätter stammen aus der Zeit von 1856 bis ca. 1971. Die insgesamt ca. 17 500 Blätter sind auf der Grundlage der Katasterkarten (Maßstab 1:5000, Städte 1:2500) entstanden. Abdrucke dieser Karten auf Papier oder Karton wurden mit ins Gelände genommen. Die vor Ort mit einem Tachymeter gemessenen Geländehöhen, topographische Objekte (z. B. Feldkreuze, Naturdenkmäler, Grabhügel, Keltenschanzen), neue Wege und Gebäude, aber auch veränderte Gewässerläufe wurden direkt kartiert. Höhenlinien wurden in die Karte "krokiert" (Zeichnen von Höhenlinien mit direktem Blick auf das Gelände, somit wurden nur wenige gemessene Höhenpunkte benötigt).

Die Uraufnahmen sind heute insbesondere für die Rekonstruktion historischer Geländehöhen und archäologische Recherchen von Bedeutung.

Erste Gespräche zur Abgabe dieses im Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung (LDBV) aufbewahrten historischen Kartenschatzes fanden bereits im März 2005 statt. Daraufhin wurden im Jahre 2006 die Uraufnahmeblätter eingescannt und anschließend weitestgehend georeferenziert. Konkret in die Wege geleitet wurde das Übergabevorhaben an das Hauptstaatsarchiv München unter Erfassung aller Metadaten aber erst 2020. Im August 2022 konnten nun endgültig alle Originale an das Hauptstaatsarchiv München übergeben werden. Die bislang in den Schränken des LDBV in 548 Kartons mit einem Gewicht von ca. 2740 kg lagernden Uraufnahmeblätter haben ab jetzt ein neues Zuhause.

Die Originale der Topographischen Uraufnahmen können künftig im Bayerischen Hauptstaatsarchiv nach vorheriger Anmeldung eingesehen werden.

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